Das sagenumwobene Dorf Svätý Anton liegt südlich von Banská Štiavnica unter dem majestätischen Sitno und ist Teil des Gebiets der UNESCO-Welterbestätte. Dieses Gebiet zeichnet sich durch eine Reihe kultureller und historischer Denkmäler aus. Die Dominante des Dorfes ist das barock-klassizistische Herrenhaus, das an der Stelle einer bereits im 15. Jahrhundert erwähnten kleineren Wehrburg errichtet wurde. Es gehört zu der Gruppe feudaler Siedlungen, die während der großen Bautätigkeit der den Habsburgern ergebenen ungarischen Militäraristokratie entstanden und durch den antitürkischen Widerstand reich wurden. Wichtige europäische Architekten und Künstler (Giulio Ferrari, Ján Entzenhofer, Anton Schmidt und Dionýz Stanetti) waren an seinem Bau, seiner Dekoration und seinem späteren Wiederaufbau beteiligt.
Das Herrenhaus wurde im Barockstil als zweiflügeliges Gebäude mit Arkaden und einem offenen Innenhof mit barockem Steinbrunnen erbaut. Mitte des 18. Jahrhunderts vollendete Graf Andrej Koháry den Umbau des Herrenhauses zu einem prächtigen vierflügeligen Adelssitz. Die Kohárys lebten im Schloss, bis das letzte männliche Mitglied der Familie, František Jozef Koháry, seinen letzten Atemzug tat. Die neuen Eigentümer, das prominente deutsche Fürstengeschlecht Coburg, ließen das Herrenhaus deutlich ausbauen und zeichneten für die heutige Ausstattung verantwortlich. Sie bereicherten die Schlosssammlungen beispielsweise mit einem goldenen Salon, dessen Möbel ursprünglich Eigentum der französischen Königin Marie Antoinette waren. Seine Säle waren nicht nur Zeuge der Besuche der belgischen Prinzessin Louise, sondern auch das Lieblingsferienschloss des bulgarischen Zaren Ferdinand I., der besonders die außergewöhnliche Qualität der örtlichen Jagdgründe schätzte. Die Familie Coburg verlor ihren Besitz 1945, nach dem Zweiten Weltkrieg, durch die sogenannte Benešs Dekret, das dem Adel deutscher Staatsangehörigkeit jegliches Eigentum auf dem Gebiet der Tschechoslowakischen Republik entzog. Das Herrenhaus dient seit 1962 als Museum und beherbergt derzeit eine kunsthistorische und jagdliche Ausstellung. Dank der Vielfalt der in außergewöhnlich vollständiger und authentischer Form erhaltenen Sammlungen wurde 1985 das gesamte Areal des Herrenhauses in St. Anton zum Nationalen Kulturdenkmal erklärt.
Kaštieľ Svätý Anton
Svätý Anton
969 72 Svätý Anton
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